Die Ausstellung „Broken Music Vol. 2“ im Hamburger Bahnhof, in deren Zentrum die Schallplatte als Medium steht, dokumentiert die Beschäftigung von Künstler*innen mit diesem Tonträger in den letzten sieben Jahrzehnten. Diese Schau bot mir eine völlig neue Sichtweise auf die Schallplatte, war sie mir bisher doch nur als Medium bekannt, auf dem Musikstücke oder auch Textwerke wiedergegeben wurden. Vorgestellt in zehn Kapiteln, zeigt die Ausstellung die Entwicklung der Schallplatte als Medium der Kunst von der Nachkriegszeit bis heute. Bei den hier ausgestellten Exponaten verwandelten die Künstler*innen die Schallplattem in ein künstlerisches Objekt: Sie entwarfen Hüllen für Plattenfirmen (u.a. Damien Hirst, A.R. Penck) und dokumentierten in den Rillen der Schallplatten den Sound ihrer Komposition, ihrer Performances (u.a. Herman de Vries), Lesungen (u.a. Hanne Darboven) oder Installation (u.a. Fluxus Anthology), wobei sie den akustischen Inhalt und das visuelle Erscheinungsbild häufig als Einheit verstanden.
Als für mich besonders beeindruckend empfand ich sowohl vom Schallplattencover als auch von dessen Inhalt das Werk „Faust“ von Anne Imhof. Hier wird ein Ausschnitt ihrer Performance “Faust” wiedergegeben, mit der Anne Imhof den Deutschen Pavillon der Biennale von Venedig 2017 besetzte.
Natürlich ist auch diese Ausstellung sehenswert, wenn man die sogenannten Klassiker dieser Kunstrichtung (wieder)sehen möchte, wie das legendäre Albumcover „Sgt. Pepper“ der Beatles oder die Banane von Andy Warhol auf der Hülle von Velvet Underground.
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