Der amerikanischen Psychoanalytiker und Buchautor Irvin D. Yalom und seine Frau Marilyn, eine angesehenen Literaturwissenschaftlerin, sind seit 65 Jahren verheiratet, als bei ihr im Jahr 2019 Krebs diagnostiziert wird. Auf ihren Wunsch hin beginnen sie gemeinsam ein Buch zu schreiben. „Unsere Beziehung begann und endete mit Büchern“, lautet der erste Satz des Vorworts. Abwechselnd in jeweils einem Kapitel, aus der jeweils eigenen Perspektive, erzählen sie von der täglichen Herausforderung dieser Krankheit, die tödlich sein wird – was beiden klar ist.
Marilyn entwickelt dabei sehr klare Vorstellungen davon, wie sie aus dem Leben zu gehen gedenkt. Sie ist mit sich im Reinen, getreu dem Satz von Nietzsche „Stirb zur rechten Zeit“, verabschiedet sich im Laufe der Monate von langjährigen Freunden und Begleiterinnen, von den vier Kindern und Enkeln. Sie ist entschlossen, die Möglichkeiten der Sterbehilfe (physician-attended dying) in Anspruch zu nehmen für den Fall, dass Therapien bei ihr nicht anschlagen. Als die Schmerzen schließlich zu groß werden, leitet sie die notwendigen Schritte selbst ein.
Dieses Buch, zugleich eine Liebesgeschichte wie eine Meditation über den Tod, hat mich stark berührt, so sehr, dass ich nach fast jedem Kapitel das Buch zur Seite legen musste, um deren Inhalte auf mich und meine Lebensgeschichte wirken zu lassen.
P.S. Ich las dieses Buch in der Originalsprache und hatte dadurch das Gefühl den beiden Personen und ihren Gedanken näher zu sein.
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