Bildende Kunst

Peter Sut(t)er – Vatermord ist Out

Nach langer Zeit hatte ich wieder das Bedürfnis, aber auch die Energie und Muße, mich auf einen Galeriebummel zu begeben. Mein Ziel waren Ausstellungen entlang der von mir sehr gerne besuchten Fasanenstraße. 

Zu meinem darauffolgenden Galeriebesuch bei Ketterer Kunst hat mich eine Skulptur motiviert, die ich durch das Schaufenster erblickte, ein absurder Drachenkampf, bei dem der Ritter in Siegespose breitbeinig auf dem Maul des Drachen hockt. Neugierig geworden betrat ich Galerie, in der Werke des Schweizer Künstlers Peter Sut(t)er unter dem Titel „Vatermord ist Out“ präsentiert werden. Was zunächst auffällt, ist die Mannigfaltigkeit der künstlerischen Darstellungsformen: Sie reicht vom Mini-Lettner und ein meterlanges Fries über Skulpturen in verschiedenen Größen und großflächigen Gemälden sowie Aquarellen bis hin zu einfachen Multiplen und Zetteln. So vielfältig wie die Gestaltung der Objekte sind auch die Themen, die Sut(t)ter – beide Schreibungen tauchen in Veröffentlichungen auf – aufgreift: Von Familie – darunter ein spontan geschriebenes Liebesgedicht an seine Frau – über schlichte Landschaftsbilder und provokativen Plakaten bis hin zu monumentalen Gemälden zur Zeitgeschichte. Hier bildet Sut(t)er nicht nur aktuelle Themen ab, sondern er verfremdet sie durch zum Teil groteske Verknüpfungen und persönliche Kommentierungen.

Am Ende der Ausstellung bleibt man vor einem weiteren Monumentalwerk stehen, ein Abbild seines Werkraums. Hierin entdeckt man Exponate, die man bei der Ausstellung selbst bewundern kann.

Nach dem Besuch habe ich mich über den – nicht nur mir unbekannten – Künstler informiert: Er hat sich auch als Buchautor und Kurator an der Aufarbeitung der Schweizer Kunst vor allem aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Namen in seiner Heimat gemacht und ist für seine „Sammelwut“ von Werken unbekannter Künstler bekannt.  

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