Ausstellungen

Harald Metzkes – Revisited

Nach der Betrachtung der Ausstellung “Harald Metzkes – Ein musisches Kabinett zum 90″ der Berliner Volksbank, die sich hauptsächlich auf seine Werke während der Wendezeit fokussierte, war ich neugierig auf seine Präsentation in der Galerie Sandau & Leo “Natur und Auge – Von Anbeginn …. (frühe Arbeiten)”. Der Titel stimmte insofern, als dass tatsächlich vereinzelte Frühwerke (Zeichnungen vom Ende der vierziger Jahre) ausgestellt waren. Insgesamt jedoch gibt die Ausstellung eher einen Überblick zu seinem Schaffen bis zur Jahrtausendwende.

Was mich faszinierte, waren die unterschiedlichen Kunststile, die Metzkes im Laufe

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seiner künstlerischen Karriere durch- und erlebte: Es reicht von der kritischen Auseinandersetzung mit dem vom Staat propagierten sozialistischen Realismus, über die Phase des “Erlebnismalers” mit seinen Meeresmotiven, dem „Cézannist“ vom Prenzlauer Berg bis zu Anleihen bei dem italienischen Wegbereiter des Surrealismus, Giorgio de Chirico, mit der Anordnung von gesichtslosen Figuren. Mich persönlich sprachen zwei seiner Frühwerke an, das “Abendmahl” und insbesondere der “Lesende”, beide in den fünfziger Jahren entstanden. In ihnen wird für mich Metzkes Ringen und seine Zweifel an der politischen Situation und der herrschenden Kulturdoktrin deutlich. Hier wird nicht der eifrige, optimistisch ausschauende Arbeiter porträtiert, sondern der erschöpfte, nachdenklich starrende Lesende.

Ingesamt war es für mich eine lohnende Ausstellung, und ich freue mich schon auf deren Fortsetzung im Herbst, wenn Metzkes Spätwerk – er ist bis in die heutige Zeit, auch als Neunzigjähriger, noch tätig – präsentiert wird.

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