Ich hatte die Gelegenheit einer Vernissage der Galerie Kornfeld beizuwohnen, die aktuell dem britischen Künstler Samuel Bassett gewidmet ist. Es sind zwar nur insgesamt 10 Werke – wenn man von einer spielerischen Keramik absieht – ausgestellt, aber in jedem Bild wohnt eine Geschichte inne, die sich häufig erst bei näherer Betrachtung erschließt.
Im Unterschied zu der offiziellen Verlautbarung der Galerie – “seine Arbeiten katalogisieren sein Alltagsleben aufrichtig, humorvoll und mit einer Prise Pathos” – wirkten fast alle seiner Werke auf mich eher ernsthaft, eindringlich und in hohem Grade politisch. Dies wird auch zum Teil durch deren Titel deutlich. Ich möchte dies anhand des Bildes “Silenced by fake news ” verdeutlichen: Das Wort “gossip” – deutsch: Klatsch, Tratsch – als Synonym für “fake” überdeckt mit seinem weißen Schleier das Leben, umhüllt und verdeckt- im Vordergrund dargestellt – die Köpfe, sprich das Denken, bringt die Realität zum Schweigen (“silence”) und offenbart die Hilfslosigkeit der Gesellschaft, symbolisiert durch die versteckten Miniaturdarstellungen und deren Sprachbotschaften. Man kann Bassett mit diesem Bild, welches er 2015/16 erstellte, schon fast eine prophetische Gabe angesichts der Bedeutung des Begriffs “fake” im Zusammenhang mit der Präsidentschaft von Donald Trump attestieren.
Fazit: Es ist lohnend, sich die Zeit zu nehmen und die Werke Bassetts nicht nur oberflächlich anzuschauen, sondern die Geschichte dahinter, zuweilen humoresk verschlüsselt, zu entdecken.
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