Ausstellungen

Christoph Bouet – keine Ausstellung

http://www.bouet.de/
Christoph Bouet

Bei unserem Galerienbummel entlang der Auguststraße blieb ich vor der Galerie Berlin stehen, weil ich durch die Fensterscheiben einige Werke von Bernhard Heisig erspähte. Sofort trat ich ein, und als ich mich an den kraftvollen Bildern eines meiner Lieblingskünstler sattgesehen hatte, fragte mich der Inhaber, ob ich auch noch in den Keller gehen wollte; dort würden auch noch ein paar Bilder stehen. Die Neugierde trieb mich hinunter, und ich entdeckte zunächst zwei Werke von Heisig, nicht vom Vater, wie ich anhand des Stils und der Themen ursprünglich dachte, sondern vom Sohn Johannes.

Meine Aufmerksamkeit fesselten jedoch andere Gemälde, von Christoph Bouet, wie ich später erfuhr: Bezeichnend für seine Arbeiten ist der immens dicke Farbauftrag, der eine visuelle Farbschlacht hervorruft. Wie abstrakte Reliefs wirken die Motive aus der Nähe. Erst wenn man sich von ihnen viele Schritte entfernt, erscheinen dem Auge die Naturmotive, wobei die Umsetzung zwischen Abstraktion und farbintensiver Naturdarstellung wandelt.

Als “Freiluftmaler”realisiert er, ganz im Geiste der Impressionisten, seine ursprünglichen Landschaften unmittelbar vor Ort. Die Ölfarben spachtelt er dabei direkt aus der Tube in dicken Schichten auf die am Boden liegende Leinwand. Es dauert unter Umständen dann zwei Jahre, bis das fertige Werk durchgetrocknet ist.

Es war für mich ein ergreifendes Gefühl, mich in aller Ruhe diesen Werken bis auf wenige Zentimeter nähern zu können, die Farbexplosion in mich eindringen zu lassen und mich dann allmählich zurückzuziehen, um den Gesamteindruck auf mich wirken zu lassen.

 

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