Ausstellungen

“Vergessene” Künstler Novembergruppe

Anlässlich des 100. Jahrestags der 1918 in Berlin gegründeten Novembergruppe widmen sich eine Vielzahl von Museen und Galerien dieser Künstlergruppe. In ihr fanden sich nicht nur Künstler, sondern auch Architekten und Komponisten zusammen; was sie einte war die Ablehnung der reaktionären, kriegstreibenden, akademistischen Vergangenheit und die Suche nach einer neuen “Sprache”.
Der entstehenden Vielfalt der Stilrichtungen entsprach auch eine Vielfalt der künstlerisch gestalteten Themen, die von erschütternden Erlebnissen im Weltkrieg über den Lebensalltag in den Großstädten bis zur individuellen Sicht auf den Menschen mit all seinen Freuden und Sorgen reichten.

Diese Manigfaltigkeit spiegelt sich auch in der aktuellen Ausstellung der Salongalerie Möwe “Radikal. Visionär. Unangepasst.100 Jahre Novembergruppe” wider. Was diese Werkschau von anderen unterscheidet, ist der Fokus auf bildende Künstler, die zwar in den 1920er und Anfang der 1930er Jahren Rang und Namen hatten und zur Avantgarde Deutschlands zählten, jedoch während des NS-Regimes Ausstellungsverbot erhielten; ihre Werke galten als „entartet“ und wurden aus den Museen entfernt. Im Nachkriegsdeutschland gerieten sie, sofern sie den Krieg überlebten, weitgehend in Vergessenheit.

Als einen Vertreter möchte ich Curt Ehrhardt (1895-1972) anführen, der als einer

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der wichtigen Vertreter der zweiten Expressionisten-Generation gilt. Als Autodidakt widmete er sich der bildenden Kunst und trat der Novembergruppe bei. Künstlerisch orientierte er sich am Futurismus und Orphismus Robert Delauneys. In den zwanziger Jahren beteiligte er sich an zahlreichen Ausstellungen, so auch an der Großen Berliner Kunstausstellung. Während der Nazi-Zeit waren seine Werke verfemt, und er zog sich in die innere Emigration zurück. Nach dem Krieg erhielt er in der DDR nicht die gebührende Anerkennung, siedelte in die Bundesrepublik über und starb dort weitgehend unerkannt.

Diese Ausstellung offenbarte mir einen Quell neuer Kunsteindrücke, dazu noch berührende Einblicke in die Lebensläufe der Künstler.

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