Während eines Aufenthaltes in Koblenz nahm ich die Gelegenheit wahr das Museum Ludwig zu besuchen. Dort lief zurzeit die Ausstellung “Confluentes – Confluentes III. Grenzen aufbrechen”. Zu diesem Kunstfestival waren 12 internationale Künstler geladen, um unterschiedliche Positionen zum Thema „Grenzen aufbrechen“ vorzustellen.
Die Künstlerin, deren Werke für mich herausstachen, war Jiny Lan (chinesisch 蓝镜,Pinyin Lan Jing,), eine deutsche bildende Künstlerin chinesischer Herkunft. Nach ihrem Abschluss an der Chinesischen Hochschule der Künste in Hangzhou emigrierte sie 1995 nach Deutschland. Als Gründungsmitglied der „Bald Girls“, der ersten feministischen Künstlerinnengruppe in der chinesischen Geschichte, gilt sie als eine der Repräsentantinnen feministischer Kunst in China.
Die von ihr hier ausgestellten Werke hatten in ihrer Ausdruckskraft und Thematik fast apokalyptischen Charakter.: Die Menschheit wurde von Zerstörung – man findet Assoziationen zu Kriegsszenarien – heimgesucht, der sie versuchen zu entfliehen – nicht als Individuen, sondern als Gruppe. In ihrer Bewegung und Darstellung sind sie jedoch keine anonyme Masse. Diese Ausdrucksform, gepaart mit bildnerisch dargestellten Ahnungen einer Perspektive, geben den Werken bei aller brutalen Expressivität einen Hoffnungsschimmer.
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