Ausstellungen

Sony World Photography Awards 2017

Willy-Brandt-Haus

Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus präsentierte zum dritten Mal diesen größten Fotowettbewerb der Welt. Aus insgesamt 227.000 Einsendungen haben die Juroren nach eigenem Bekunden die bewegendsten und beeindruckendsten Werke ausgewählt und nach Kategorien prämiert. Die Motive reichen von Naturaufnahmen über Portraits bis hin zu abstrakten Formen und Collagen. Zu den Fotos gab es entweder mehr oder weniger passende Erklärungen der Fotografen zur Entstehungsgeschichte ihrer Werke oder Informationen der Juroren zu den jeweiligen ausgelobten Themenbereichen.

Vom Motiv am meisten berührt hat mich die Bildserie “Das Verlangen der Anderen” der deutschen Fotografin Sandra Hoyn, in der der Alltag von Sexarbeiterinnen in einem Bordell in Bangladesch dokumentiert wurde. Insbesondere das Foto, in dem eine junge Frau mit leeren Augen teilnahmslos ins Weite starrt, während der Kunde sich an sie schmiegt, jagte mir einen Schauer ein.

Eine Frage, die sich mir nicht nur während dieser Ausstellung stellte, ist, in wie weit sehe ich in dem jeweiligen Foto noch das ursprünglich mit der Kamera festgehaltene Motiv?! Oder ist das ausgestellte Werk nicht vielmehr ein Produkt der jeweilig genutzten Software mit ihren mannigfaltigen Möglichkeiten? Ist das Motiv letztendlich nur noch das Mittel zum Zweck, um bestimmte Effekte und Eindrücke mittels der digitalen Bearbeitung zu erzielen? Ist es dann noch Kunst, wenn einem das Programm  die Möglichkeiten vorgibt? Wäre es dann nicht ehrlicher bei einer Fotoausstellung nicht nur den Namen des Künstlers, sondern auch den der verwendeten Software zu nennen – vielleicht sogar an erster Stelle?

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  1. Auch gesehen. Verstehe den Einwand nicht. Kunst will, soll doch gerade – unter anderem – Eindrücke und Gefühle hervorrufen. Ob man das nun mit “available light” oder fotoshop macht ( mit Marmor, einem Pinsel oder Musik ) ist dem jeweiligen Schaffenden zu überlassen.

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