Ausstellungen

Kuss – von Rodin bis Dylan

Cornelia Schleime, Der Kuss

Die Ausstellung im Bröhan-Museum beginnt mit der Kunst im späten 19. Jahrhundert zu diesem Motiv und erstreckt sich bis in die heutige Zeit. Dabei wird der Kuss in seinen verschiedenen Bedeutungen und Zusammenhängen  abgebildet, von ornamentalen (z.B. im Jugendstil) über  symbolische (z.B. Todeskuss) bis hin zu politischen (sozialistischer Bruderkuss) Implikationen.

Neben Malerei, Skulptur, Film und Video ist auch eine Performance vertreten: Die Künstlerin Nezaket Ekici will mit ihrer Performance “Emotion in Motion” die allumfassende Bedeutung des Kusses ausdrücken, indem sie einen ganzen Raum innerhalb der Ausstellung mit Küssen, dokumentiert durch Lippenstiftabdrücke, bedeckt. Für mich erschloss sich diese Bedeutung nicht, es hinterließ eher den Eindruck einer Effekthascherei, was sich auch an den Reaktionen der Besucher ausdrückte.

Es ist insgesamt eine kurzweilige Ausstellung, die mich oft schmunzeln ließ, insbesondere wenn eine Mystifikation des Kusses stattfindet (z.B. in Ausschnitten von Stummfilmen).

Römer&Römer

Zwei Werke mit dem Titel “Der Kuss” nahmen mich besonders gefangen, die Bilder von Cornelia Schleime und vom Künstlerpaar Römer&Römer. Bei Schleime werden die bewährten Materialien Acryl, Schellack und Asphaltfarbe benutzt, um den ausdrucksstarken Ausschnitt eines küssenden Paares darzustellen. Wie auch bei ihren anderen Werken scheint das Motiv aus dem Rahmen heraus- und in das Herz des Betrachters hineinzuspringen.  Bei Römer&Römer, beides Meisterschüler von A. R. Penck, bleibt das Motiv, wie auch bei ihren anderen Werken, eher vage und unscharf; man muss sich dem Bild vorsichtig annähern, um deren Vielschichtigkeit zu erkennen.

Aufrufe: 317

Schreibe eine Antwort