Der zweite Teil der Sammlung im Museum Barberini , die Ausstellung Klassiker der Moderne, versteht sich als ein Ausblick auf die verschiedenen sich vom französischen Impressionismus lossagenden Stilrichtungen, den von Max Liebermann repräsentierten deutschen Impressionismus oder Expressionisten wie Edvard Munch und Emil Nolde. Eine weitere, hier dargebotene künstlerische Entwicklung orientierte sich auf eine schrittweise Überwindung des Gegenständlichen in der Kunst, die über Pointilismus (Henri Edmond Cross) und Fauvismus (Maurice de Vlaminck) bis zur abstrakten Malerei Wassily Kandinskys führte.
Die in die Eröffnungsausstellung mit hinein genommene Sammlung von Rodin-Skulpturen wird mit diesen Gemälden in Beziehung gesetzt, was vielleicht für Kunstsachverständige möglich ist; für mich war die Schönheit und Eindringlichkeit der dargestellten Motive (insbesondere die Bürger von Calais) Grund genug, diesen Ausstellungsraum zu genießen.
Die Ausstellung zur Moderne ist weit weniger systematisch geschlossen als die Impressionismus-Räume, nicht zuletzt weil sie viel breitere Entwicklungen abdecken will – 60 Kunstwerken über 100 Jahre Kunstgeschichte. Die Hereinnahme moderner Künstler wie Andy Warhol oder Gerhard Richter erfreute mich zwar, lässt sich aber nur schwer in den Gesamtrahmen einbetten.
Eine Bemerkung noch zu den ausgestellten Gemälden von Emil Nolde: Obwohl ich glaubte, als bewundernder Kunstbetrachter diesen Künstler zu kennen, entdeckte ich hier einen “neuen” Nolde – sowohl im Hinblick auf die zum Teil gewählten Motiven als auch insbesondere angesichts der Art der Darstellung (Pinselstrich, Farbkombinationen). Ein total beeindruckendes Erlebnis!
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