Ausstellungen

Herman de Vries – Großer Künstler, kleine Ausstellung

Als ich vom Georg-Kolbe-Museum die Einladung zu einer Ausstellung mit Werken von Herman de Vries erhielt, war ich freudig überrascht! Diesem Künstler bin ich schon auf zwei Ausstellungen begegnet, und jedes Mal war es ein tiefgreifendes Erlebnis für mich gewesen. Entsprechend erwartungsfroh ging ich zur Vernissage, zumal ich dort dem Künstler erstmals „live“ begegnen würde.

Im Folgenden möchte ich nicht auf seine Werke eingehen, dies tat ich schon in einem anderen Beitrag, sondern vielmehr auf zwei Aspekte, die mir diesen Besuch in weiten Teilen vergällten: Zunächst war es die Einführungsveranstaltung, in der sich die Redner gegenseitig beweihräucherten, sich in einer Lobhudelei über die Ausstellung, das Gebäude und den Künstler ergötzten und dabei Herman de Vries auf ein Podest hoben, das ihm sichtlich unangenehm war. Hätte man darüber hinaus noch auf die Redundanzen verzichtet, wäre die Veranstaltung um einiges kürzer ausgefallen.

Der zweite Aspekt, der mich stark enttäuschte, war die geringe Anzahl an Werken. Hier von einer „retrospektiv angelegte(n) Ausstellung“ zu sprechen, die „zentrale Werke aus den vergangenen 50 Schaffensjahren“ vereint, ist in meinen Augen vermessen und irreführend, insbesondere wenn man sie mit anderen Ausstellungen vergleicht, die weit mehr von dem Schaffen des Künstlers widerspiegeln. Es ist für mich in diesem Zusammenhang völlig unverständlich, warum nicht auch der Ausstellungraum im Souterrain mit Werken von Herman de Vries ausgestattet wurde.

So reiht sich diese Ausstellung für mich in die Reihe der Präsentationen ein, wo (bekannte) Künstler vollmundig und voluminös angekündigt werden, in der Realität diesem Anspruch aber nur in geringem Ausmaß entsprochen wird.

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