Ausstellungen

Marcus Jansen – “New Horizons. Mit den Waffen der Malerei”

Bei einem Besuch in der Spandauer Zitadelle – ein Ort, der grundsätzlich ein Besuch wert ist – stieß ich auf die Ausstellung US-amerikanischen Malers Marcus Jansen mit dem markanten Titel “New Horizons. Mit den Waffen der Malerei”.

Marcus Jansen gilt in Künstlerkreisen als Erfinder des “Modern Urban-Expressionism”. Er selbst charakterisierte seine Malerei als eine Art Kriegsführung: “Painting is the most intimate act of war.”

Schaut man sich seine Werke an, dann muss man feststellen, dass er diesem / seinem Anspruch gerecht wird: In seinen Bildern, teils sehr großformatig gestaltet, werden Fragmente von Bauruinen, Maschinenschrott, Müll abgebildet, in denen sich einsame Personen abheben, scheinbar hilflos der (post)apokalyptischen Situation ausgeliefert.

Einen Schwerpunkt bilden in der Ausstellung die Werke, in denen sich Jansen mit dem / seinem? Traumata des Irak-Kriegs, an dem er als GI teilnahm, auseinandersetzt. Immer ist es die Einzelperson – der Soldat, in der sich die

Grausamkeit des Krieges widerspiegelt: Mal kämpft er Mann gegen Mann, mal flüchtet  er vor dem Bombenhagel, mal bewegt er sich verunsichert (trotz Waffe) im fremden Gebiet auf deren Bewohner zu, mal sehnt er sich nach Einsamkeit (wobei über ihm ein Vogel/Flugzeug drohend schwebt), mal sitzt er auf der (End)Kante seines Lebens. Immer ist es der Einzelne, fast wie ein Piktogramm gezeichnet, der vor einem fast ins Abstrakte gehenden Hintergrund machtlos / gebrochen dem Kriegsgeschehen ausgeliefert ist. Fast wie ein Hohn wirkt es dann, wenn in einem Schaukasten die eine Ehrenurkunde ausgestellt ist, auf der Jansen für seinen Kriegseinsatz gedankt wird.

 

 

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