Ausstellungen

Fahrelnissa Zeid – Retrospektive

Kunsthalle Deutsche Bank

Ehrlich geschrieben sagte mir der Name Fahrelnissa Zeid bis dato nichts, und der einzige Grund, warum ich die Kunsthalle der Deutschen Bank aufsuchte, war der freie Eintritt an Montagen.

Rückblickend kann ich sagen, welch ein Glück, dass ich diese Ausstellung besuchte. Die Künstlerin hat eine bemerkenswerte Vita vorzuweisen: 1901 als Tochter einer großbürgerlichen Intellektuellenfamilie geboren, Studium der Kunst in der Türkei und Paris, Heirat – Scheidung, zweite Ehe mit dem irakischen Prinzen Zeid Al-Hussein – dem Botschafter in London, Berlin, Paris, nach einem Staatsstreich von 1958 bis zu ihrem Tod 1991 in Amman, Jordanien lebend.

Zunächst faszinierte mich die Vielzahl der Darstellungsformen, die die Künstlerin im Laufe ihres Lebens vollzogen hat: Da sind zum einen die beeindruckenden Portraits ihr nahestehender Personen, dann die ein zeitgeschichtliches Ereignis (Krieg) beschreibenden Werke und – für mich als absoluten Höhepunkt empfundenen – großflächigen abstrakten Farbmosaiken. Daneben entwickelte sie ihre “Paleokrystalos”-Skulpturen, bemalte Knochen, die sie wie archäologische Funde in Kunstharz eingoß.

Die Farbexplosionen und -kombinationen nahmen mich total gefangen: Ich konnte davor stehen, entdeckte immer wieder neue Nuancen in der Komposition, die durch ihre feingliedrigen Anordnungen eine Tiefe suggerierten, in die der Betrachter eintauchen kann.

Diese Ausstellung ist nicht nur montags sehenswert!

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