Ausstellungen

Ria Siegert – Magie der Notwendigkeit

Kartoffeln schälen, Mohrrüben putzen, Spitzen der Gurken abschneiden, faule Stellen des Obstes heraustrennen, trockene Schalen entfernen – was passiert mit diesen aussortierten Dingen? In den Abfall – möglichst in die Biotonne lautet die Antwort!

Nicht so bei Ria Siegert! Sie entdeckt beim Zubereiten des Essens die unbeabsichtigte Form- und Farbenvielfalt dieser Elemente und hält diese Momente in ihren Fotografien fest. Selten müssen diese Ensembles arrangiert werden, sie ergeben sich quasi natürlich. Dem Betrachter offenbaren sich mit ein wenig Fantasie phantastische Arrangements, wie z.B. ein Blumenstrauß. Selbst die Kartoffelschale als singuläres Objekt entwickelt da ihren eigenen Charme.

“Als Vanitasgedanke aufgefasst, bekommen Schalen, Reste und die Un-Ordnung des Lebens in ihrer Imperfektion durch ästhetisch herausgehobene Darstellung den Stellenwert, der dem Alltäglichen eigen ist, im Verhältnis zur allgegenwärtigen Idealisierung des Perfekten als Maßstab.” (Ria Siegert)

Eine Idee, die mir bei der Betrachtung der Fotos kam, war, wie in einer Gegenüberstellung des „perfekte“ Produkt, das fertige Mahl, zu den exponierten Abfällen wirken würde.

Eine Ausstellung die zum Nachdenken anregt und einem die Schönheit in verborgenen bzw. nicht beachteten Dingen nahebringt.

Atelier Etsko, Immanuelkirchstrasse 15, Mo-Sa 14-20, bis 11.11.2017

 

 

 

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