Über den Verbleib des Gemäldes “Der Turm der blauen Pferde” von Franz Marc aus dem Jahr 1913 wird achtzig Jahre nach seinem Verschwinden immer noch spekuliert. Dieses Bild gilt als Hauptwerk des deutschen Expressionismus und als zentrales Werk der Künstlergruppe Blauer Reiter.
Das Haus am Waldsee und die Staatliche Graphische Sammlung München haben 12 bzw. 8 zeitgenössische Künstler*innen eingeladen, mit den Mitteln der Malerei, Zeichnung, Bildhauerei, Literatur und Video- bzw. Fototechnik sich mit diesem Monumentalwerk auseinanderzusetzen.
Zugegebenermaßen fiel es mir bei fast allen Exponaten schwer, einen Bezug zu dem Gemälde von Franz Marc zu entdecken. Stattdessen wurde häufig die Brandmarkung als “entartete Kunst” zum Anlass genommen, sich mit der nationalsozialistischen Herrschaft auseinanderzusetzen. Eine Ausnahme bildete für mich das Werk von Norbert Bisky: Er malte das verlorene Gemälde originalgetreu neu. Anschließend zerstörte er es nach eigenen Aussagen, um den frühen Tod des Künstlers und den Verlust dieses Gemäldes zu symbolisieren. Weitergehend könnte man auch daraus die Zerstörung der avantgardistischen Kunst durch die Nationalsozialisten interpretieren.
Anschließend ist ein Besuch im Cafe mit Blick auf den See sowie ein Gang durch den Skulpturenpark ein “Muss”!
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