Immer wieder entdecke ich in Berlin Galerien, die sich von dem Gros der Ausstellungsräume absetzen. Ich hätte nicht erwartet, dass ich im Stilwerk, eigentlich ein Ensemble mit andersartiger Ausrichtung, ein solches Kleinod entdecken würde. Im 3. Stock dieses Gebäudes befindet sich auf 600 m² Fläche der Kunsthandel Dr. Wilfried Karger. In dem Showroom sind Werke von 30 Bildhauerinnen und Bildhauern aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem Osten und Westen Deutschlands zu bewundern, u.a. Werke von Theo Balden, Wieland Förster, Waldemar Grzimek und Richard Heß.
Darüber hinaus werden im Entrée jeweils aktuelle Ausstellungen präsentiert. Aktuell sind dort bis zum 1. Februar die Werke von Walter Libuda unter dem Titel „Freireiser“ zu sehen: „Woher Walter Libuda die Titel seiner Arbeiten nimmt ist nicht ersichtlich, sie sind genauso fantastisch wie die Arbeiten selbst. Der Titel »FREIREISER« scheint jedoch symptomatisch für sein Werk und die Ausstellung. Frei ist Libuda von allen Einordnungen in Schubladen, weder Leipziger Schule noch Berliner Malerschule halten ihn gefangen, weder figurativ noch nonfigurativ, weder realistisch noch surrealistisch, obwohl letzteres vielleicht nahe liegt, sind seine Arbeiten, sie sind einfach erdacht, erfunden, erfühlt von Walter Libuda…“ (Informationstext zur Ausstellung)
Während mir der Zugang zu seinen figurativen Plastiken aus Keramik und Bronze sowie seinen Bildern verschlossen blieb, faszinierten mich die ausgestellten „Objektkästen“: In diesen 90 x 70 x 10 cm Kästen, abgedeckt mit einer Platte aus Acrylglas, werden reliefartige Landschaften unterschiedlichster Formen und Materialien, zu einer überbordenden Phantasiewelt kreiiert.
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Peter Lachmann
Danke für den tollen Tipp.