Die Daimler Art Collection am Potsdamer Platz hat sich in der laufenden Ausstellung die Aufgabe gestellt, die Ausstellung “Serielle Formationen” aus dem Jahre 1967, in der erstmals in Deutschland minimalistische Tendenzen nationaler und internationaler Künstler präsentiert wurden, zu re-inszenieren.
Serielle Formationen‹ brachte damals die aktuellen Tendenzen der Zeit zusammen, Auswahlkriterium für die insgesamt 62 Arbeiten von 48 Künstlern war die ›serielle Ordnung‹ als visuelles Merkmal der Bilder und Objekte, wobei sich dahinter durchaus verschiedene, zum Teil konträre Konzepte verbargen, wie die europäische Zero-Bewegung, Pop und Op Art, ebenso wie die amerikanische Minimal und Conceptual Art. Der Aspekt des Seriellen nahm Bezug sowohl auf die Massenproduktion und die zunehmende Kommerzialisierung der Gesellschaft als auch auf die entstehenden politischen Bewegungen und die Rolle der Kunst in diesem Prozess.
Die aktuelle Ausstellung hat es sich nicht zum Ziel gemacht hat, die historischen Exponate nochmals auszustellen, sondern dem “Diskurs und der Atmosphäre nachzuforschen”, mit anderen Worten, diese – damals avantgardistische – Kunstrichtung wieder ins allgemeine Gedächtnis zu rufen.
Für mich als künstlerischen “Halblaien” gab es zunächst einen guten Überblick zu dieser Thematik, und ich konnte Bezüge zu anderen von mir geschätzten Kunstrichtungen, z.B. bei Herman de Vries, herstellen. Was mich aber viel mehr in den Bann zog, war die Kraft, die die meisten Exponate ausströmte: Hinter den oft simpel anmutenden Formen verbarg sich häufig eine Schönheit, wenn man sich von dem Offensichtlichen löste und sich auf das darunter liegende Muster einließ. Dazu brauchte man nicht unbedingt die gestelzten Erklärungen der Kuratoren.
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