Das Museum für Fotografie und C/O Berlin präsentieren drei inhaltlich abgestimmte Ausstellungen mit aktuellen und historischen künstlerischen Positionen zum Thema Überwachung und Fotographie.
Ich habe mir zunächst die beiden Ausstellungen im Museum für Fotografie aus einem rein pragmatischen Grund angeschaut – mit meiner Jahreskarte für die Berliner Museen kann ich diese Ausstellungen kostenfrei genießen!
Die Ausstellung “Das Feld hat Augen. Bilder des überwachenden Blicks” dokumentiert, dass Überwachung nicht nur ein aktuelles Thema, sondern auch ein historisches Phänomen ist. Anhand von 75 Druckgrafiken, Buchobjekten, Fotografien und optischen Apparaten wird eine Bild- und Kulturgeschichte des überwachenden Blicks – sowohl religiös wie auch politisch motiviert – vom 16. bis zum 20. Jahrhundert thematisiert.
Während mich zwei Aspekte – die Einbeziehung der Religion (“Vorsehung”) in diese Thematik und die außergewöhnlichen Exponate – beeindruckten, fiel es mir trotz der chronologischen Abfolge zuweilen schwer, eine inhaltliche Fokussierung (z.B. auf den Stellenwert, den Umfang und die Funktion der jeweiligen Überwachungsmethoden) auszumachen.
In der zweiten Ausstellung “Watching you, Watching me: A photographic response to surveillance” demonstrieren zehn Künstler, in wie weit die Kultur der Überwachung die Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit verwischt. Die zunehmende Digitalisierung bedroht dabei nicht nur unsere Privatsphäre, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, Informationen auf eine umfassende Art und Weise zu sammeln und diese repressiv und diskriminierend zu nutzen.
Die Künstler dokumentierten anschaulich und beeindruckend, wie diese Entwicklung sich sowohl im militärischen (z.B. Einsatz von Drohnen) als auch im öffentlichen (z.B. Webcams) und politischen (z.B. Abfangen und Überwachen von Massenkommunikationsmitteln) vollzieht und voranschreitet. Die Exponate motivierten mich (schmerzhaft), mir über die Relevanz der Privatsphäre und die Bewahrung grundlegender Rechte und Freiheiten grundlegend, aber auch in meinem tägliche Leben (z.B. im Netz) Gedanken zu machen.
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