Wir entschlossen uns, einen Teil des – uns unbekannten – Mauer-Radwegs trotz des kühlen Wetters zu erkunden. Begonnen haben wir unsere mehr als 45 Kilometer lange Radtour am U-Bahnhof Blaschko-Allee. Hier schauten wir uns zunächst die zwischen 1925 und 1933 in mehreren Bauabschnitten errichtete Hufeisensiedlung an. Sie entstand nach Plänen des Architekten Bruno Taut und gilt als eine Ikone des modernen Städtebaus. Seit 2008 zählt sie zum UNESCO-Welterbe.
Von dort war es nur ein kurzes Stück zum Teltow-Kanal und der Stadtautobahn, wo der Mauer-Radweg parallel als breiter asphaltierter Rad- und Skaterweg angelegt worden ist. Bei Schönefeld verlassen wir den lärmträchtigen Bereich und radeln auf befestigten Wegen von unterschiedlicher Qualität entlang an Feldern und vorbei an einigen Ponyhöfen mit dem Blick nordwärts auf die Rudower Ein- und Mehrfamilienhäuser.
In der Höhe von Britz führt uns der Weg direkt vorbei an Miethäusern. Aufgrund des zahlreich herumliegenden Unrats und des Zustands der Fassaden und Anlagen scheint hier ein sozialer Brennpunkt entstanden zu sein. “Passend” hierzu ist auf der gegenüberliegenden Seite ein riesiges Containerdorf für Geflüchtete errichtet worden.
Der weitere Verlauf dieser Route war zum einen schlecht ausgeschildert, zum anderen von zum Teil schlechtem Zustand, dass das Radfahren nicht nur auf meinem Fitnessrad beschwerlich machte. In der Höhe auf Lichtenrade machten wir Rast an einem nahe gelegenen Gasthaus, Zur märkischen Landfrau, an der Lichtenrader´Chaussee, was sich als ein Volltreffer entpuppte: Der Wirt bot an diesem Wochenende Kohlrouladen als Spezialgericht an! Die Quantität und vor allem die Qualität dieses Essens waren herausragend, zwar anders zubereitet und eher mit dem Kohl gespart, aber vom Geschmack umwerfend.
Gestärkt legten wir den letzten Teil des für uns geplanten Weges Richtung Lichterfeld zurück. Hier war der Publikumsverkehr deutlich höher und die Hunde aller Rassen zahlreicher. Nichts desto trotz gab es viel Landschaft – insbesondere beeindruckende Birkenwäldchen zu bestaunen.
Wo die Osdorfer Straße den Radweg kreuzt, verließen wir die Strecke und radelten entlang dieser Straße zum Ostpreußendamm, vorbei am Stadion Lichterfelde bis zur Bismarckstraße. Wir kreuzten meine “Geburtsstraße”, die Kniephofstraße und überquerten die Stadtautobahn. Vorbei an der Kaisereiche und dem Friedrich-Wilhelm-Platz erreichten wir schließlich nach gut 4 Stunden das Zuhause.
Diese Tour machte uns Spaß auf “Mehr”!
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