Das Programm “Winterliches Brandenburg” der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH – 2 Personen übernachten in Hotels mit 3- und 4-Sterne-Komfort für 65 Euro bzw. 79 Euro pro Nacht inclusive Frühstück im Doppelzimmer – führte meinen “Buddelkastenfreund” und mich diesmal in den Spreewald: Im Städtchen Burg hatten wir uns das Hotel “Zum Leineweber” ausgesucht. Hervorzuheben war für uns der ansprechend gestaltete Saunabereich, den wir für uns alleine genießen konnten, und das üppige Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen ließ.
Doch lümmelten wir uns nicht nur im Hotel herum, sondern nutzten die Zeit für Exkursionen in der Gegend, um zumindest Eindrücke aufzufrischen bzw. aufzunehmen. Den ersten Stopp machten wir in Lübben: Die das Stadtbild prägende Paul-Gerhard-Kirche mitten im Zentrum steht seit Mitte des 16. Jahrhunderts direkt am Markt. Sie ist nach dem bedeutenden deutschen Kirchenlied-Dichter benannt, der hier von 1669 bis zu seinem Tode 1676 wirkte. Ansonsten war der Innenstadtbereich in bau- und architekturhistorischer Hinsicht eher enttäuschend, wenn man vom Museum Schloss Lübben absieht, an dem zurzeit umfangreiche Restaurierungsarbeiten stattfinden: Ein Sammelsurium von wenigen historischen Häusern, DDR-Einheitsbauwohnanlagen und Neubauten im Industriebaudesign.
Burg ist vom Tourismus geprägt; das bemerkt man an den zahlreichen Unterkünften (Hotel und Gästezimmer / -wohnungen). Zwei Bauwerke erregten unsere Aufmerksamkeit, der Bismarckturm, der leider geschlossen war, und die Spreewaldmühle: Deren Sortiment ist sehr vielseitig und beträgt mittlerweile mehr als 200 Artikel aus Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer, Gerste, Buchweizen, Hirse, Mais und eine Vielzahl an Spezialgetreiden. Alle Getreidesorten werden im Vertragsanbau von regionalen Landwirschaftsbetrieben angebaut.
Das Wahrzeichen von Straupitz ist die klassizistische Kirche, die nach Plänen von Karl-Friedrich Schinkel errichtet wurde, auch Schinkelkirche genannt. Leider war sie wie auch der ca. 1798 errichtete historische Kornspeicher nicht zu besichtigen. Das in unmittelbarer Nähe gelegene Schloss Straupitz (auch Gutshaus Straupitz) ist ein in den Jahren von 1795 bis 1798 im Stil des Spätbarock errichtetes Herrenhaus. Heute dient es als Schulgebäude einer Gesamtschule.
Lübbenau entpuppte sich auf den ersten Blick als ein echtes Juwel, insbesondere das Altstadtviertel. Überragt wird dieser Eindruck vom früheren standesherrschaftlichen Schlossbereich, dem ältesten Teil von Lübbenau. Der Festungsbaumeister Rochus Guerrini Graf zu Lynar kam im Jahre 1568 aus der Toskana als erster seiner Familie nach Deutschland, und seine Nachfahren kauften 1621 die Herrschaft Lübbenau. Diese blieb länger als dreihundert Jahre im Besitz einer Familie. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde das Gebäude 1991 der Familie Lynar zurückübereignet, die es zu einem Vier-Sterne-Hotel umgestaltete. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Anlage im Wesentlichen in den Jahren 1817 bis 1820, wobei die beiden Türme an der Rückfront des Schlosses wurden erst 20 Jahre später angebaut wurden.
Die heutige Slawenburg Raddusch entstand zwischen 1994 und 2003 als äußerliche Idealrekonstruktion einer slawischen Burg des 9./10 Jahrhunderts. Zu der aus Holz, Erde, Sand und Lehm errichteten Burg gehörten neben einer unmittelbar neben der Burg gelegenen „Vorburgsiedlung“ bis zu vier weitere kleine Dörfer in einem Umkreis von 1.5 bis 2.5 km.
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