Von einem guten Bekannten angesteckt bin ich „aufs Grammophon gekommen“. Die Atmosphäre, die es ausstrahlt, mit einfachsten mechanischen und technischen Mitteln Klänge zu erzeugen, die schlichte Ästhetik und letztlich die Musik, die erschallt, teilweise vor mehr als 100 Jahren aufgenommen, zunächst mit Hilfe purer Akustik, das ließ in mir ein Entzücken entstehen, das mich dazu trieb, auch solch ein Gerät – und natürlich auch die entsprechenden Schellackplatten – zu erwerben.
Über Ebay-Kleinanzeigen kaufte ich ein Koffergrammophon der Marke Limania. Natürlich interessierte es mich, wer oder was sich hinter diesem Namen verbarg. Schließlich konnte ich die Firmengeschichte von „Limania“ (Platten & Sprechmaschinen) in groben Zügen zusammenstellen: Zunächst steckte dahinter das Waren- und Versandhaus M. (Max) Liemann in Berlin, Prenzlauerstr. 46. Bereits vor 1910 vertrieb man u.a. Sprechmaschinen (auch Phonographen) und Schallplatten. Bereits zu diesem Zeitpunkt verwendete man die Eigenmarke „Limania“, jedoch für Fahrräder und Nähmaschinen.
Die Brüder Max und Willy Liemann ließen im Januar 1925 die GmbH zum Handel und Vertrieb mit Schallplatten und Grammophonen ins Handelsregister eintragen. Der anschließend häufige Wechsel der Geschäftsräume lässt vermuten, dass sowohl Grammophone als auch Schallplatten nicht selber produziert, sondern nur als Handelsware unter dem Namen „Limania“ verkauft wurden. Das Etikett „Limania“ ist (vermutlich?) wie viele andere Handelsmarken im Zuge der Wirtschaftskrise nach 1929/30 eingestellt worden.
P.S. Die Homepage https://grammophon-platten.de ist eine Fundgrube für Informationen rund um das Grammophon und Schellackplatten.
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