Die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft liegt im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns, an der Landesgrenze zu Brandenburg. Den Namen bezieht sie von der Stadt Feldberg und den zahlreichen Seen in diesem Gebiet, das zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte und den uckermärkischen Seen liegt. Dieses Gebiet ist eine der jüngsten Endmoränenlandschaften Europas. Glasklare Seen und alte Buchenwälder prägen das hügelige Landschaftsbild – kurz gesagt, ein idealer Ort für einen Paddelausflug!
Zwei meiner “Buddelkastenfreunde” und ich hatten ein Quartier in Feldberg gemietet und einen 3er Canadier inclusive Stechpaddel reservieren lassen. Gleich nach unserer Ankunft begannen wir unsere erste Paddeltour, wobei mein Platz vorne war. Zunächst durchquerten wir den Haussee und sahen das Panorama vom Ort Feldberg mit dem hohen Kirchturm hinter uns. Ohne Probleme fanden wir den Luzinkanal, um zum Breiten Luzin zu gelangen, dem größten See in diesem Gebiet. An den weitgehend unbebauten und naturbelassenen Ufern entdeckten wir eine Liegewiese, die wir ansteuerten. Dort nahmen wir erstmal ein erfrischendes Bad im sehr klaren, aber doch recht kühlem Wasser.
Wir paddelten entlang des Ufers und sahen in weiter Ferne das Ende des Sees und den Übergang zum Lütter See. Mittlerweile hatte es sich aber stark bewölkt und der Wind frischte erheblich auf – nicht unbedingt gefährlich, aber doch nicht zu unterschätzen. Deshalb – und weil wir doch mit unseren Kräften haushalten wollten – kehrten wir am Übergang zwischen den beiden Seen um, zumal das avisierte Restaurant nicht zu sehen war. Gegen die Wellen bewegten wir uns landseitig zurück und entdeckten schließlich an der Südostseite des Luzin die Gaststätte Altes Zollhaus.
Die Speisekarte zeichnete sich durch exorbitante Preise aus, wir begnügten uns aber mit einem hervorragendem frisch gezapften Weizenbier. Anschließend unterquerten wir die Landstraße, bewegten uns auf dem Schmalen Luzin (See) fort und fanden nach einem Umweg den versteckt gelegenen Seerosenkanal. Malerisch gelegen hieften wir das Boot über einen kleinen Damm und gelangten schließlich zurück zum Haussee.
Vor dem abschließenden Bade an der Halbinsel Amtswerder passierte ein Malheur, für das ich verantwortlich war:Ich stieg zu hektisch aus, und das Boot kenterte; meine Freunde und die wasserdichten Seesäcke fielen über Bord. Es sah köstlich aus, und wir alle nahmen es mit Humor. Gegen 17:00 Uhr gelangten wir zurück zur Bootsabgabestelle.
Gegen 19:00 Uhr machten wir uns auf in Richtung Ortsmitte zum Abendmahl. Wir hatten uns das Deutsche Haus ausgeguckt, weil auf dessen Homepage ein ansprechendes Menü angeboten wurde. Der dortige Biergarten war gut gelegen, doch statt des Menüs gab es eine vielseitige Speisekarte. Das Essen war ok, ohne überragend zu sein. Da ein Freund noch auf einem Absacker bestand, gingen wir noch ins “Abendsegler”, einem gemütlichen Restaurant samt Außenanlage. Angepriesen wurde (zurecht) die große Cocktail- und Whisky-Auswahl sowie Flammkuchen in mannigfacher Variation. Nach einem Cocktail gingen wir heimwärts, wobei wir Zeuge eines pittoresken Sonnenuntergangs – genauer gesagt einer Himmelsverfärbung hinter den Bergen – wurden.
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Das Frühstück nahmen wir in den Räumen der Bäckerei Scherff ein, wo ein reichhaltiges Buffet zu einem angemessenen Preis zur Verfügung gestellt wurde. – Mit dem Inhaber sprachen wir anschließend noch über den Tourismus in der Region. Er beklagte, dass die Saison eigentlich nur drei Monate andauere, und viele nur auf der Durchreise seien. Wir waren uns einig, dass der fehlende Bahnanschluss, den es in der Vergangenheit als Stichstrecke von Neustrelitz gegeben hatte, ein nicht zu unterschätzender Nachteil sei, da es für die Radtouristen schon eine Anstrengung (30 Kilometer Anreise!) bedeute, in dieses Gebiet zu kommen.
Für die heutige Tour nahmen wir eine – wie sicher später herausstellte: sinnvolle – Modifikation vor: Wir ließen uns und das Boot von dem Vermieter am weitest entfernten Punkt – ca. 12 Kilometer vom Startplatz entfernt – abholen und verzichteten auf eine Rückfahrt.
Wir begannen genau umgekehrt wie gestern: Zunächst paddelten wir durch den Haussee an der Halbinsel Amtswerder vorbei und durch den Seerosenkanal zum Schmalen Luzin. Wir bewegten uns südwärts auf diesem landschaftlich sehr reizvollen Gewässer, zunächst fast alleine. Der Mensch schien sich hier nicht in die Natur einzumischen, sodass sich reizvolle Uferkonstellationen mit umgestürzten Bäumen auftaten, dementsprechend auch keine Anlandungsmöglichkeiten. Erst nach rund der Hälfte der Strecke, ab der urigen Luziner (Seil)Fähre änderte sich das Bild und mit ihm auch die Anzahl der Wasserwanderer, die sich aber dennoch auf einem bescheidenen Niveau bewegte. Nach einem erfrischenden Bad steuerten wir Carwitz an und schlängelten uns zusammen mit vielen Booten durch die enge Bäk; das letzte Stück (ca. 30 Meter) mussten wir den Canadier sogar über eine Straße tragen.
Da es mittlerweile fast 13 Uhr war, suchten wir nach einem Platz für unseren Mittagssnack, was sich als nicht unbedingt einfach herausstellte: Eine Einrichtung war geschlossen, eine überfüllt, eine weitere bot nur Süßes an, sodass wir uns an einem improvisierenden Snackstand anstellten mussten. Eine bemühte Person servierte in massiv ineffektiver Art und Weise Pommes, Fischbrötchen, diverse Würste und Softdrinks. Es dauerte ewig, bis wir an der Reihe waren, dafür waren die Preise aber sehr zivil.
Mit Fast-Food und einem Bier gestärkt ging es weiter: Am Fallada-Haus vorbei bewegten wir uns auf dem Carwitzer See, umquerten diverse Inseln – alle hatten “-werder” als Bezeichnung – und gelangten schließlich in den langgestreckten Zansen (See), den wir quasi für uns alleine hatten. Mit angestrengten Schultern und wehem Po erreichten wir dessen Ende, wo ein verkrauteter Zugang zum Wootzensee führt. Diesen letzten Teil der Route schenkten wir uns angesichts der fortgeschrittenen Zeit.
Um 17 Uhr holte uns der Bootsverleiher an der verabredeten Stelle ab. An der Kunsthalle Wittenhagen vorbei fuhr er ins circa 5 Kilometer entfernte Feldberg und setzte uns dort ab.
Im Quartier angekommen, machten wir zunächst eine kleine Erholungspause, bevor wir uns in das Nachtleben stürzten. Zum Glück hatten wir im “Abendsegler” einen Tisch reserviert, denn die Einrichtung war im Außenbereich überfüllt! Wir labten uns an verschiedenen Sorten Flammkuchen und dunklem Ducksteiner. Beim anschließenden Abendspaziergang durch den Ort auf der Suche nach einem Geldautomaten entdeckte ich eine Eismanufaktur, wo wir hervorragendes, selbst hergestelltes Eis verspeisten. Trotz der außerordentlichen Qualität wird sich der Umsatz vermutlich aufgrund der wenig attraktiven Lage in Grenzen halten ….. Schade!!!
Da es am dritten Tag nieselte, regnete, schüttete, entschlossen wir uns (leider) zur verfrühten Rückreise. Aber ich bin mir sicher, dass ich dieses Gebiet gerne nochmals ansteuern werde.
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