Bildende Kunst, Theater-Film-Konzert

Pretty Things – Farewell

The Pretty Things, das waren die “bösen Buben” zurzeit meiner ersten Begegnung mit der Rockmusik um 1965.

Sie, die ihren Bandnamen dem Song Pretty Thing von Bo Diddley entlehnten, wurde 1963 von dem Gitarristen Dick Taylor, zuvor Bassist bei den Rolling Stones, und dem Sänger Phil May in London gegründet. Bei ihren Songs  bediente sich die Gruppe wie viele andere britische Bands zu jener Zeit aus dem Fundus einflussreicher Blues-Interpreten wie Howlin’ Wolf und Chuck Berry. Schon bald schrieben die Pretty Things auch eigene Stücke, die durch ihre anzüglichen Titel wie Don’t Bring Me Down und LSD  für Aufsehen sorgten. Dies und ihr provokantes Auftreten verhalfen ihnen damals zu einem Ruf, von dem es  hieß, die Rolling Stones würden im Vergleich zu den Pretty Things wie eine „Teegesellschaft im Pfarrhaus“ wirken.

Entsprechend neugierig begab ich mich ins Quasimodo, um bei ihrer selbst formulierten Abschiedstournee dabei zu sein. Mit halbstündiger Verspätung, leider eine Unsitte bei vielen Konzerten, betrat ein freundlich lächelnder Opa von nebenan die Bühne, der mit dem ursprünglichen Image des Phil May nichts gemein hatte. Er und der Lead Gitarrist Dick Taylor waren als Urgesteine der Originalband noch auf der Bühne.

Das Konzert selbst war in weiten Teilen eine Zumutung: Die Instrumente klangen schmerzhaft laut, dröhnend, übersteuert, und selten waren die Titel an der Melodie erkennbar, höchstens an dem Refrainzeilen. Phil Mays Stimme, die in den Jahren deutlich gelitten hatte, konnte dabei selten durchdingen. Lediglich in einer Mittelpassage, als er und Dick einige Blues-Stücke zum Besten gaben, kam das Gefühl auf, hier spielen würdige Vertreter des Rhythm and Blues.

 

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  1. U Sz

    Genau so ging es mir auch. Insgesamt doch sehr enttäuschend.

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